Allgemeines über Piercing

 

Allgemeines

Ohrlochpistolen

Da Ohrloch-Pistolen nur bedingt sterilisierbar sind, können HIV, Hepatitis B und C und andere Viren übertragen werden. Zudem wird das Gewebe verdrängt und Knorpel können splittern, wodurch eine Entzündung vorprogrammiert ist. Daher rate ich grundsätzlich von dem Einsatz einer Ohrloch-Pistole ab.

 

Wenn es Probleme gibt

Frage bitte immer (wenn möglich) zuerst mich! Im Verlauf der Wundheilung können einige Dinge passieren, die nicht unweigerlich den Besuch beim Arzt oder gar den Verzicht auf das Piercing mit sich bringen.

Ein Arzt ist in der Regel nicht so vertraut mit den Besonderheiten des Piercens, wie es ein guter Piercer ist.

Du solltest mich auf jeden Fall aufsuchen, wenn

  • erhöhter Juckreiz, Brennen oder Ausschlag auftreten
  • sich allergische Reaktionen zeigen (die Wunde heilt nicht, nässt, blutet oder eitert, Ausschlag rund um die Wunde)
  • das Piercing oder der Anchor sich entzünden

Der Schmuck sollte nicht einfach entfernt werden! Das Wundsekret kann sich in dem Kanal abkapseln und zu einer schweren und tiefen Entzündung führen. Diese muss dann evtl. ärztlich behandelt werden.

 

Allergien

Da die Piercingwunde eine ungeschützte Wunde ist, enthält der Schmuck zum Ersteinsatz ein absolutes Minimum an allergenen Stoffen. Nichtsdestotrotz kann es zu allergischen Reaktionen kommen: Durch den Schmuck, durch Eindringen von Stoffen in den Wundkanal oder durch das Pflegemittel. Jodhaltige Mittel zum Beispiel provozieren oft solche Reaktionen. In solchen Fällen sprich bitte mit mir. Sei es der Schmuck oder das Pflegemittel, es gibt immer Alternativen.

 

Was normal ist

vorausgesetzt, genannte Symptome halten nicht länger als 3-4 Tage an. Grundsätzlich gilt immer: fühlst du dich unsicher, frag mich!

Nach dem Piercen kann

  • die gepiercte Körperstelle anschwellen (Kühlung hilft)
  • die Wunde brennen und/oder leicht schmerzen
  • es zu leichten Blutungen kommen
  • Wundsekret aus der Wunde austreten (kein Eiter)
  • es sich so anfühlen, als ob dein Piercing verheilheilt ist, dann wieder nicht!
  • es für dich unvorhersehbare Einschränkungen geben, weil bestimmte Bewegungen unangenehm sind.

 

Zungenpiercing und Geschmacksnerven

Oft wird mir die Frage gestellt, ob durch ein Zungenpiercing die Geschmacksnerven verloren gehen können. Antwort Nein!!!!!!!

Die Rezeptoren zum Schmecken sind die Geschmacksknospen. An der Oberfläche der Zunge befinden sich so genannte Papillen. Diese Papillen sind für den Tast- und Geschmackssinn verantwortlich.

Der Mensch hat ca. 6000 bis 10000 Papillen.

Die Lebensdauer dieser beträgt nur etwa 24 Std und die abgestorbenen Knospen werden laufend durch neu gebildete ersetzt.

 

Brustwarzenpiercing und Stillen

Funktioniert das noch? Ja, problemlos

Die weibliche Brust hat zwischen 10 und 30 Milchdrüsen, von denen jede ihren eigenen Milchgang zur Brustwarze besitzt. Wenn einer oder mehrere dieser Milchgänge durch das Piercing unterbrochen sind, gibt es noch genügend andere, die das Stillen ermöglichen. Wenn das Piercing nach der Schwangerschaft gestochen wird, sollte die Milchproduktion zur Gänze beendet sein. Sonst könnte sich in einem verschlossenen Milchgang die Milch stauen, was zu Problemen führen könnte.